Konzernbericht 2016Koenig & Bauer auf Wachstums- und Ertragskurs

  • 14 % Umsatzplus auf 1.167 Mio. €
  • Zuwächse im Servicegeschäft, Marktanteilsgewinne in den Wachstumsfeldern Verpackungs- und Digitaldruck
  • Robuster Auftragseingang und hoher Auftragsbestand
  • Höchste Gewinnmarge in 199-jähriger Firmengeschichte
  • Profitabilität in allen Segmenten
  • Eigenkapitalquote auf 31 % gestiegen
  • 50 Cent € Dividendenvorschlag je Aktie
  • Guidance 2017: Bis zu 1,25 Mrd. € Umsatz bei EBIT-Marge von rund 6 %
  • Neue Konzernziele bis 2021 mit 70 Mio. € Ergebnissteigerung  

Mit einem signifikanten Umsatz- und Ergebnisanstieg im Geschäftsjahr 2016 hat die Koenig & Bauer-Gruppe ihre erst Anfang 2015 ausgegebenen Mittelfristziele mit bisher ungekannt hohen Margen bereits überwiegend erreicht oder sogar übertroffen. „Das profitable Wachstum haben wir aus bestehenden und neuen Verpackungsmärkten, aus industriellen Applikationen im digitalen Rollendruck und durch den weiteren Ausbau des Servicegeschäfts generiert – und das ohne konjunkturellen Rückenwind“, erläuterte CEO Claus Bolza-Schünemann. „Mit der Profitabilität aller Segmente haben wir eine weitere Zielsetzung realisiert“, sagte CFO Dr. Mathias Dähn. „Nach einem Jahrzehnt mit Umsatzrückgängen und unbefriedigenden Margen wollen wir unsere Aktionäre an diesem Erfolg angemessen beteiligen. Vorstand und Aufsichtsrat werden der am 23. Mai 2017 tagenden Hauptversammlung eine Dividende von 50 Cent € je Aktie vorschlagen.“  

Gute Geschäftsentwicklung im KBA-Konzern

Trotz der unverändert anspruchsvollen weltwirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen konnte mit 1.149,7 Mio. € der Auftragseingang des Vorjahres (1.182,7 Mio. €) annähernd erreicht werden. Der Auftragsbestand lag zum Jahresende 2016 mit 557,5 Mio. € weiter auf einem hohen Niveau (2015: 574,9 Mio. €). Mit einer weiter in Richtung Zukunftsmärkte veränderten Umsatzstruktur übertrafen die Konzernerlöse mit 1.167,1 Mio. € den Vorjahreswert von 1.025,1 Mio. € um 13,9 %. Durch Zuwächse im europäischen Ausland, in Nord- und Lateinamerika sowie Afrika lag die Exportquote mit 85,5 % leicht über dem hohen Niveau des Vorjahres (85,0 %). Das Geschäft in Asien/Pazifik war durch die Abkühlung der Konjunktur in China belastet.  

EBT-Guidance von bis zu 5 % voll erreicht

Zum signifikanten Gewinnanstieg auf den höchsten Wert der 199-jährigen Firmengeschichte trugen der Mehrumsatz mit besseren Margen, die durchgängig gute Auslastung und die nachhaltig reduzierte Kostenbasis durch die erfolgreich abgeschlossene Restrukturierung bei. Das EBIT und das EBT legten ohne Einmalerträge auf 62,9 Mio. € bzw. 56,8 Mio. € zu. Mit 4,9 % wurde die prognostizierte EBT-Marge von bis zu 5 % voll erreicht. Zu den operativen Ergebnistreibern kamen wesentliche Einmalerträge aus der Zuschreibung von abgewerteten Sachanlagen von 22,4 Mio. € und dem Ansatz aktiver latenter Steuern von 7,4 Mio. €. Das mehr als verdreifachte Konzernergebnis von 82,2 Mio. € (2015: 26,9 Mio. €) entspricht einem anteiligen Ergebnis je Aktie von 4,98 € (Vorjahr: 1,62 €).  

Das Sheetfed-Segment hat seinen Weltmarktanteil im Bogenoffset auf rund 25 % und im Großformat auf deutlich über 60 % gesteigert (1)

Positive Ertragsdynamik setzt sich bei Sheetfed fort

Dank des Wachstums im Verpackungsmarkt und deutlicher Marktanteilsgewinne konnte das Sheetfed-Segment den Umsatz um 9,5 % auf 615,0 Mio. € steigern. Trotz hoher Messe- und Entwicklungskosten legte das EBIT von 25,5 Mio. € auf 31,3 Mio. € zu. Dazu beigetragen haben der Mehrumsatz mit besseren Margen, die gute Auslastung und das wachsende Servicegeschäft. Bei einem wie erwartet ruhigeren Nach-drupa-Geschäft wurden durch ein gutes Q4 Bestellungen in Höhe von 569,7 Mio. € (2015: 663,0 Mio. €) eingebucht.    

Digital & Web wächst in Zukunftsmärkten

Mit den Zuwächsen im Servicegeschäft und bei neuen Digitaldruckanwendungen hat sich Digital & Web gut weiterentwickelt und mit einem EBIT von 1,9 Mio. € die Gewinnzone erreicht, obwohl Entwicklungsaufwendungen das Segmentergebnis belasteten. Bei einem um 28,0 % auf 150,8 Mio. € gestiegenen Auftragseingang legte der Umsatz mit einem Plus von 59,0 % auf 156,5 Mio. € zu. Von der Kooperation mit HP im Sektor Wellpappen-Verpackungen und den eigenen RotaJET-Baureihen erwartet Koenig & Bauer einen weiter wachsenden Beitrag des Digitaldruckgeschäfts.  

Die auf der drupa mit hervorragenden Druckergebnissen überzeugende Inkjet-Rollenrotation RotaJET L wird derzeit für neue Anwendungen im Industrie- und Verpackungsdruck weiterentwickelt (2)

Auftrags-, Umsatz- und Ergebniszuwächse im Special-Segment

Die gute Entwicklung der Verpackungsdrucklösungen führte zum Anstieg des Auftragseingangs auf 491,4 Mio. € (2015: 477,7 Mio. €). Im Wertpapierdruck haben wir in einem wettbewerbsintensiven Umfeld unsere international führende Rolle mit einem Marktanteil von über 80 % gehalten. Von 422,9 Mio. € im Vorjahr wuchs der Umsatz um 11,6 % auf 472,0 Mio. €. Gegenüber 27,7 Mio. € im Jahr 2015 stieg der Segmentgewinn auf 42,8 Mio. €.  

Bilanzprofil und Finanzkraft weiter gestärkt

Die deutliche Steigerung des freien Cashflows von –23,7 Mio. € im Vorjahr auf 2,3 Mio. € hat zum Anstieg der liquiden Mittel auf 202,0 Mio. € beigetragen (31.12.2015: 186,3 Mio. €). Mit der komfortablen Nettoliquidität von 168,1 Mio. € sowie den Bar- und Avalkreditlinien von 80,0 Mio. € bzw. 237,2 Mio. € verfügt Koenig & Bauer über eine stabile finanzielle Basis. Zusätzlich stehen ausreichend Mittel für ein verstärktes Engagement in Wachstumsmärkten und für Investitionen in effiziente Produktions- und IT-Prozesse zur Verfügung. Die solide Bilanzstruktur wurde durch die Steigerung der Eigenkapitalquote in Relation zur höheren Bilanzsumme auf 31,1 % (2015: 26,5 %) weiter verbessert.  

Die Belegschaft des Konzerns vergrößerte sich im Jahr 2016 um 69 auf 5.318 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben einer punktuellen Personalverstärkung im expandierenden Servicebereich und bei neuen Anwendungen für die Verpackungs- und Digitaldruckmärkte kamen 60 Beschäftigte durch den Erwerb der Iberica AG zum Einstieg in den wachsenden Markt der Flachbettstanzen hinzu.

Guidance für 2017

„Trotz der unverändert anspruchsvollen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, vor allem durch die jüngsten politischen Entwicklungen, schauen wir zuversichtlich auf unser 200-jähriges Jubiläumsjahr 2017“, sagte Claus Bolza-Schünemann. „Falls sich die Bedingungen für unser internationales Geschäft nicht wesentlich verschlechtern, streben wir für 2017 einen organischen Umsatzanstieg im Konzern auf bis zu 1,25 Mrd. € und eine EBIT-Rendite von rund 6 % an.“  

KBA-MetalPrint hat die erste Mailänder 280 Druck- und Lackierlinie in Betrieb genommen, die ausschließlich Tafeln aus Aluminium bedruckt, die zu boomenden Longcaps für hochwertige Spirituosen verarbeitet werden (3)

Neue Konzernziele für 2017 - 2021

Bis 2021 will der KBA-Vorstand den Konzernumsatz um rund 4 % pro Jahr organisch steigern. Dabei soll gut die Hälfte des Umsatzwachstums im Verpackungsdruck erzielt werden. Weitere Zuwächse sollen aus dem in allen Bereichen expandierenden Servicegeschäft und aus Marktanteilsgewinnen resultieren. „Unser erklärtes Ziel ist es“, sagte Dr. Mathias Dähn, „dass künftig alle Geschäftsfelder zum Wachstum beitragen. Da höhere Maschinenumsätze im Sicherheitsdruck nicht erwartet werden, prüfen wir Wachstumsoptionen einschließlich strategischer Partnerschaften im Lifecycle der Banknote.“  

„Wir wollen kein Wachstum um jeden Preis, sondern profitables Wachstum“, sagte Dr. Mathias Dähn. „In Abhängigkeit von der Entwicklung der Weltwirtschaft, der Endmärkte und der erforderlichen Wachstumsinvestitionen streben wir bis 2021 eine EBIT-Marge zwischen 4 % und 9 % an. 70 Mio. € Ergebnissteigerung sollen durch die Optimierung des Wertpapierbereichs und Servicewachstum (jeweils ≈ 20 Mio. €), das integrierte Produktionsnetzwerk und den strategischen Einkauf (jeweils ≈ 15 Mio. €) erreicht werden.“  

Die Stärkung der Stabilität der Koenig & Bauer-Gruppe über reduzierte Volatilität und Risiken ist ein weiteres strategisches Ziel des Vorstands. Mit einer Steigerung des Service-Umsatzanteils auf 30 % soll eine höhere Ertragsstabilität erreicht werden. Rund ein Drittel der Pensionsrückstellungen wird ab 2017 in bis zu fünf Jahresschritten zur Reduzierung bilanzieller Risiken aus der Langlebigkeit und aus Zinsschwankungen ausfinanziert.  

Eine Dividendenquote von 15 % bis 35 % des Konzernergebnisses, eine Eigenkapitalquote von über 45 % und ein Net Working Capital-Zielkorridor zwischen 20 % und 25 % des Umsatzes runden die neuen Konzernziele ab.

Zahlen auf einen Blick 

Der Konzernbericht steht als PDF-Download hier zur Verfügung. 

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