Zwischen Hightech und Heldentum
Fabienne Dörries Karriereweg bei Koenig & Bauer begann mit der Ausbildung und führte sie dabei über alle Abteilungen in der Würzburger Produktion bis hin zur Plattenwechselmontage, wo sie einen Großteil ihrer Ausbildung absolvierte und dementsprechend ihre Fertigkeiten trainieren konnte. Ihre Leidenschaft für den Beruf wird deutlich, wenn sie von ihrer Abschlussprüfung berichtet: „Insgesamt achtzehn Stunden hatte ich dafür Zeit – ich habe schließlich einen kompletten Plattenwechsler montiert. Das war damals schon eine Herausforderung. Angefangen bei der Planung, inklusive Recherche der Zeichnungen und Informationen, über die Durchführung der Montage, die insgesamt zwölf Stunden in Anspruch genommen hat, bis zur Prüfung – hier muss man sich selbst und seine Fähigkeiten wirklich beweisen.“ Seitdem konnte Fabienne Dörrie nicht nur ihr Fachwissen weiter ausbauen, sondern auch die Handgriffe und Abläufe so perfektionieren, dass sie pro Arbeitstag zwei bis drei Plattenwechsler schafft.

Vor einem Jahr führte Fabienne Dörrie ihr Weg bei Koenig & Bauer weiter in die Farbkastenmontage. Hier kommt es auf absolute Präzision an. Bis auf den hundertstel Millimeter genau muss alles passen. Dementsprechend gehören Schleifen, Messen und das gewisse Fingerspitzengefühl zu den wichtigsten Kompetenzen von Fabienne Dörrie. Neben der Forderung und Förderung ihrer technischen Fähigkeiten schätzt sie bei Koenig & Bauer vor allem die herzliche und familiäre Atmosphäre im Unternehmen. „Ich hatte schon immer einen starken Gemeinschaftssinn. Je konzentrierter ich arbeite, umso wichtiger ist es, in einem entspannten, familiären Umfeld zu sein. Ich fühle mich hier einfach echt wohl.“

Und der Gemeinschaftssinn treibt Fabienne Dörrie auch in ihrer Freizeit zu Höchstleistungen. Als Feuerwehrfrau unterstützt sie nicht nur die Koenig & Bauer Betriebsfeuerwehr, sondern auch die Freiwillige Feuerwehr in ihrem Heimatort. Seit ihrem dreizehnten Lebensjahr ist sie bei der Feuerwehr, zunächst in der Jugendfeuerwehr und mit 18 Jahren wechselte sie zur aktiven Abteilung und absolviert aktuell die Truppmannausbildung.
Die Koenig & Bauer-Betriebsfeuerwehr unterstützt Fabienne Dörrie seit rund zwei Jahren und freut sich über die Anerkennung ihrer Kolleg:innen. Die Motivation, sich in der Feuerwehr zu engagieren, ist bei ihr tief verwurzelt. Neben den monatlichen Übungen im Werk, bei denen beispielsweise Löschangriffe und die Rettung von Personen aus Höhen mit der Drehleiter simuliert werden, nimmt sie auch an den Übungen ihrer Heimatfeuerwehr teil.

Auch bei Koenig & Bauer gab es in ihrer Zeit bereits einige Alarmierungen – oft handelte es sich dabei jedoch glücklicherweise um Brandmeldealarme (BMA). Der größte Einsatz in der Geschichte der Betriebsfeuerwehr, an den sich auch Feuerwehrleiter Andreas Gottschalk erinnert, war ein Bombenfund vor drei Jahren. Dieser Einsatz dauerte über 48 Stunden und erforderte die Evakuierung eines großen Bereichs, wobei die Sicherheit jederzeit gewährleistet werden konnte.
Neben den Einsätzen fallen für die 34 aktiven Mitglieder der Betriebsfeuerwehr jährlich etwa 200 weitere Tätigkeiten an. Dazu gehören beispielsweise Schweißaufsichten, vorbeugender Brandschutz, die Prüfung von Feuerlöschern und Feuerlöschertrainings für verschiedene Abteilungen im Unternehmen.
Die Feuerwehrarbeit ist zeitaufwendig, räumt Fabienne Dörrie ein. Neben den monatlichen Übungen bei der Betriebsfeuerwehr stehen auch Übungen zu Hause, Lehrgänge und Stammtische auf dem Programm. Eine gewisse Sportlichkeit sei dabei von Vorteil, aber keine zwingende Voraussetzung. Besonders wichtig sind die Übungen für Atemschutzgeräteträger, um im Ernstfall – beispielsweise bei Unfällen in der Gießerei oder Lackiererei, wo giftige Stoffe entstehen können – richtig reagieren zu können. Hier ist spezielles Vorwissen über die Reaktion von Löschmitteln auf die verwendeten Chemikalien unerlässlich.

Die Balance zwischen Fabienne Dörries Rollen als Industriemechanikerin und Feuerwehrfrau ist mit viel Zeitmanagement verbunden. Umso mehr ist sie ein inspirierendes Beispiel für Engagement und Gemeinschaftssinn. Ihr unermüdlicher Einsatz für ihren Beruf und ihre Gemeinde machen sie zu einer wertvollen Bereicherung für beide.