Konzernziele 2019 bestätigtKoenig & Bauer kommt bei strategischen Projekten für nachhaltiges profitables Wachstum gut voran

  • Gute Auftragslage und hohe Kapazitätsauslastung
  • Umsatz durch Auslieferungsschwerpunkte im H2 noch leicht unter Vorjahreswert
  • H1-Ergebnis durch Markteintritts- und Wachstumsaufwendungen beeinflusst
  • Cashflow temporär durch Umsatzwachstum im H2 und hohe Zukunftsinvestitionen belastet
  • 33,8 % Eigenkapitalquote
  • Konzernziele 2019: organischer Umsatzanstieg von rund 4 % und EBIT-Marge von rund 6 %

Im ersten Halbjahr 2019 ist die Koenig & Bauer-Gruppe bei ihren strategischen Projekten für nachhaltiges profitables Wachstum gut vorangekommen. CEO Claus Bolza-Schünemann berichtet vom gelungenen Start des Gemeinschaftsunternehmens mit Durst und den guten Perspektiven: „Nach der kartellrechtlichen Freigabe haben wir Anfang Mai 2019 das 50/50-Joint Venture mit dem Inkjetpionier offiziell gegründet und zum 1. August 2019 einen erfahrenen Experten zum Geschäftsführer von Koenig & Bauer Durst bestellt. In der Faltschachtel- und Wellpappenindustrie sehen wir gute Chancen für digitale Produktionslinien bei kleineren, individualisierten Auflagen. Hier verlangt die Branche nach wirtschaftlichen und flexiblen Lösungen. Neben der VariJET 106 für den digitalen Faltschachteldruck gehören die Koenig & Bauer CorruJET 170 und die Durst SPC 130 für den digitalen Direktdruck auf Wellpappe inklusive des Tintengeschäfts und aller Serviceleistungen zum Portfolio des Joint Ventures.“

Nach einer Testphase des Prototyps im Koenig & Bauer-Werk hat der renommierte Pilotkunde und Entwicklungspartner Klingele die bestellte CorruCUT inzwischen abgenommen (1)

CFO Mathias Dähn erläutert weitere Beispiele der erreichten Fortschritte: „Für den digitalen Dekordruck haben wir bereits die fünfte RotaJET-Anlage verkauft. Zwei Bestellungen dieser ausgereiften und qualitativ hochwertigen Digitaldrucklösung haben wir von Holzwerkstoff-Herstellern erhalten, die die bislang fremd bezogenen Dekore aufgrund des sich weiter verstärkenden Trends zur Individualisierung mit kleineren Auftragsgrößen selbst drucken wollen. Durch diesen sich stärker abzeichnenden Strukturwandel im Dekordruck sehen wir für unsere RotaJET-Digitaldruckplattform ein großes Umsatz- und Ertragspotenzial. Dies gilt analog für den digitalen Getränkekartondruck nach dem Schlüsselauftrag von Tetra Pak. Für den großen und signifikant wachsenden Markt des analogen Direktdrucks auf Wellpappe haben wir die Bogen-Flexomaschinen CorruCUT und CorruFLEX mit einigen Alleinstellungsmerkmalen entwickelt. Nach einer Testphase des Prototyps in unserem Werk hat der renommierte Pilotkunde und Entwicklungspartner Klingele die bestellte CorruCUT inzwischen abgenommen. Aufgrund der Druck- und Stanzqualität, der kurzen Rüstzeiten und des Bedienkomforts ist die Resonanz des Kunden und der weltweiten Wellpappenindustrie auf unsere Innovation sehr positiv. Ebenfalls erfreulich ist das Kunden-Feedback vom gerade laufenden Feldtest der CS MetalCan, die wir für den 2-teiligen Getränkedosendruck mit einigen Alleinstellungsmerkmalen entwickelt haben.“  

Book-to-Bill-Ratio von 1,13

Nach 276,4 Mio. € im ersten Quartal hat sich im Koenig & Bauer-Konzern die positive Auftragsentwicklung mit Neubestellungen von 296,9 Mio. € im zweiten Quartal fortgesetzt. Mit 573,3 Mio. € konnte im ersten Halbjahr 2019 ein guter Auftragseingang erreicht werden. Der Vorjahreswert von 705,3 Mio. € war durch einen Großauftrag im Wertpapierdruck begünstigt. Durch die Auslieferungsschwerpunkte in der zweiten Jahreshälfte lag der Umsatz im Konzern mit 506,0 Mio. € noch leicht unter dem Vorjahreswert von 514,4 Mio. €. Mit 678,2 Mio. € war der Auftragsbestand zum 30. Juni um 11,0 % höher als zum Jahresbeginn (610,9 Mio. €), jedoch durch den im zweiten Quartal 2018 gebuchten Wertpapier-Großauftrag niedriger als zum Halbjahresende 2018 (805,8 Mio. €). Die Aufwendungen für die Wachstumsoffensive 2023, die wir kumuliert für 2019 bis 2021 auf rund 50 Mio. € einschätzen bei einer stärkeren Belastung des Startjahres, und das auslieferungsbedingt im ersten Halbjahr niedrige Umsatzniveau haben die Ertragsentwicklung maßgeblich beeinflusst. Entsprechend lag das EBIT mit 0,6 Mio. € unter dem Vorjahr (10,6 Mio. €). Mit –2,4 Mio. € entspricht das Konzernergebnis zum 30. Juni einem anteiligen Ergebnis je Aktie von –0,15 €.

4,8 % höherer Auftragseingang bei Sheetfed

Bei Sheetfed hat die erfolgreiche Messe Print China Mitte April zum Anstieg des Auftragseingangs um 4,8 % auf 329,0 Mio. € (2018: 313,8 Mio. €) beigetragen. Auslieferungsbedingt unterschritt der Umsatz mit 257,3 Mio. € den Vorjahreswert von 270,8 Mio. €. Der hohe Auftragsbestand von 261,6 Mio. € (2018: 274,7 Mio. €) sorgt weiterhin für eine volle Kapazitätsauslastung. Durch den niedrigeren Umsatz, den Produktmix und die Messekosten für die Print China lag das EBIT mit –1,2 Mio. € unter dem Vorjahr (8,1 Mio. €)

Mit datenbasierten Services und anderen Innovationen hat sich Koenig & Bauer zu einem der branchenübergreifenden Vordenker bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen entwickelt (2)

Auftrags- und Umsatzplus bei Digital & Web

Bei Digital & Web ist der Auftragseingang von 82,0 Mio. € im Vorjahr auf 89,9 Mio. € gestiegen. Bestellzuwächse im flexiblen Verpackungsdruck und mehr Maschinenverkäufe für den Zeitungs- und digitalen Dekordruck haben das rückläufige Servicegeschäft bei Rollenoffsetmaschinen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck überkompensiert. Während sich der Umsatz von 58,1 Mio. € auf 64,5 Mio. € erhöhte, legte der Auftragsbestand von 86,4 Mio. € auf 111,2 Mio. € deutlich zu. Das durch Markteintritts- und Wachstumsaufwendungen belastete EBIT betrug –11,1 Mio. € gegenüber –9,9 Mio. € im Vorjahr.

3,7 % mehr Umsatz bei Special

Bei Special lag der Auftragseingang mit 174,5 Mio. € unter dem durch einen Großauftrag beeinflussten Vorjahreswert von 330,2 Mio. €. Großaufträge in dieser Dimension sind auch im Wertpapierdruck nicht üblich. Der Umsatz legte von 196,3 Mio. € auf 203,6 Mio. € zu. Nach 14,7 Mio. € im Vorjahr wird für das erste Halbjahr 2019 ein EBIT von 6,4 Mio. € ausgewiesen. Mit 315,5 Mio. € liegen Auftragsbestand und Kapazitätsauslastung auf einem hohen Niveau (2018: 464,8 Mio. €).

Eigenkapitalquote von 33,8 %

Trotz niedrigerer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie gestiegener Kundenanzahlungen haben höhere Vorräte für das Umsatzwachstum in den Folgequartalen sowie hohe Investitionen für Bau- und IT-Projekte den Cashflow maßgeblich belastet. Mit einer syndizierten Kreditlinie mit langfristiger Laufzeit verfügt Koenig & Bauer über eine gute und stabile Finanzbasis.

Konzernziele 2019

CEO Claus Bolza-Schünemann: „Mit dem hohen Auftragsbestand von 678,2 Mio. € zum 30. Juni 2019 haben wir eine gute Visibilität für das zweite Halbjahr 2019. Auf Basis der guten Auftragslage mit hoher Kapazitätsauslastung und der weiteren Fortschritte bei unseren Konzernprojekten zur Ergebnissteigerung sind wir bei planmäßiger Auftragsabwicklung im Wertpapierdruck und mit den erwarteten Aufträgen im Blechdruck zuversichtlich, 2019 einen organischen Umsatzanstieg im Konzern von rund 4 % und eine EBIT-Marge von rund 6 % zu erreichen. Die aus der Wachstumsoffensive 2023 resultierende Margenbelastung ist in unserem Ertragsziel 2019 bereits enthalten.“

Mittelfristziele bis 2023

CFO Mathias Dähn: „Mit unserer Wachstumsoffensive 2023 wollen wir die sich aktuell bietenden Marktchancen im Wellpappen-, Kartonagen-, flexiblen Verpackungs-, 2-Teil-Dosen-, Kennzeichnungs-, Glasdirekt- und Dekordruck sowie im Postpress-Bereich offensiv für ein nachhaltiges profitables Wachstum nutzen. Der Einfluss des volatilen Wertpapiergeschäfts wird sich mit dem höheren Verpackungsanteil am Konzernumsatz reduzieren. Bei den Rollenoffsetmaschinen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck erwarten wir durch weiter zunehmende Maschinenstilllegungen und Druckereischließungen ein weiter rückläufiges Servicegeschäft. Mit allen unseren Initiativen und Projekten streben wir bis 2023 eine Steigerung des Konzernumsatzes auf rund 1,5 Mrd. € mit einer EBIT-Marge zwischen 7 % und 10 % an. Zur Umsatz- und Ergebnissteigerung sollen alle drei Segmente beitragen. Neben einer Dividendenquote von 15 % bis 35 % des Konzernergebnisses sind eine Eigenkapitalquote von über 45 %, ein Net Working Capital-Zielkorridor zwischen 20 % und 25 % des Umsatzes und ein Service-Umsatzanteil von 30 % weitere Zielgrößen.“

Zahlen auf einen Blick

Der Quartalsbericht steht als PDF-Download hier zur Verfügung.     

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Lena Landenberger
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