Hauptversammlung der Koenig & Bauer AG (KBA)Aktionäre mit der Unternehmensentwicklung zufrieden

  • Konzernumbau weitestgehend abgeschlossen
  • Dr. Pleßke folgt Prof. Dr. Wölfel im Aufsichtsrat
  • Noch keine Dividende für das Geschäftsjahr 2015
  • EBT-Rendite von 4 bis 6 % als realistisches mittelfristiges Ziel 

Neben der Erläuterung der Unternehmenszahlen für das Geschäftsjahr 2015 und das erste Quartal 2016 (siehe dazu Pressemitteilungen vom 24.03.2016 und vom 12.05.2016) bestimmten die positiven Ergebnisse des Ende 2015 abgeschlossenen Fit@All-Programms und die Fokussierung des Druckmaschinenbauers auf Wachstumsmärkte die vom Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Martin Hoyos geleitete 91. Hauptversammlung der Koenig & Bauer AG (KBA) im Vogel Convention Center (VCC) in Würzburg. Weitere Punkte auf der Tagesordnung waren die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, die Schaffung von genehmigtem Kapital und die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern. 

Wie seit Jahren tagte die 91. Hauptversammlung der Koenig & Bauer AG wieder im Würzburger Vogel Convention Center (VCC), einer ehemaligen Rotationshalle (1)

Neuausrichtung schafft Handlungsspielraum

In seiner Rede vor den Aktionären betonte der Vorstandsvorsitzende die positiven Ergebnisse der durchgeführten Restrukturierung. Claus Bolza-Schünemann: „Wir haben viele Steine umgedreht. Umso mehr freuen wir uns, dass das Haus KBA in dieser Umbruchphase stabil geblieben ist und wir im Turnaround-Jahr 2015 die prognostizierte EBT-Marge von 2 % um fast 50 % übertreffen konnten. Dass dieses umfangreiche Programm ohne gravierende Schwächung unserer Finanzkraft umgesetzt werden konnte, schafft Handlungsspielraum für die Zukunft.“ 

Wieder Auszubildende übernommen

Ende März 2016 waren bei den Unternehmen der KBA-Gruppe ohne Auszubildende, Praktikanten, freigestellte Mitarbeiter und solche in Altersteilzeit noch 4.714 Beschäftigte tätig. Damit ist die umfassende Personalanpassung der letzten Jahre weitestgehend abgeschlossen. Bolza-Schünemann: „In den großen Werken gibt es angesichts der hohen Auslastung Personalengpässe in Fertigung und Montage. Nach Jahren haben wir wieder eine Reihe von Jungfacharbeitern nach der Ausbildung in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. Aus dem gleichen Grund haben wir 2015 auch an der für ein Unternehmen unserer Größe relativ hohen Ausbildungsquote von gut 7 % der Belegschaft festgehalten.“ 

Rasanter Kursaufschwung, aber noch keine Dividende

Die Börse hat die konsequente Umsetzung der Neuausrichtung und die daraus resultierende positive Ertragsentwicklung honoriert. Der Kurs der KBA-Aktie hat sich bis Ende 2015 auf fast 33 € mehr als verdreifacht und ist inzwischen weiter gestiegen. Bolza-Schünemann zu den Aktionären: „Das kommt auch Ihnen zugute. Leider können wir Ihnen trotz des ordentlichen Konzernergebnisses angesichts des bei der Koenig & Bauer AG noch nicht durch Jahresüberschüsse kompensierten Bilanzverlustes aus früheren Jahren heute noch keine Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2015 vorschlagen.“ 

Positive Aussichten für 2016

Angesichts der weiterhin guten Auftragslage geht die KBA-Gruppe mit Zuversicht in die nächsten Monate. Dazu der KBA-Chef: „Wir hoffen, dass die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für unser Geschäft einigermaßen stabil bleiben und streben für 2016 einen Umsatzanstieg auf rund 1,1 Mrd. € mit einer EBT-Rendite zwischen 3 und 4 % an.“ Mittelfristig will der Druckmaschinenhersteller das Vorsteuerergebnis (EBT) auf 4 - 6 % des Umsatzes steigern. 

Die zunehmende Fokussierung auf die Wachstumsmärkte Digital- und Verpackungsdruck war ein Schwerpunkt in der Rede des Vorstandsvorsitzenden Claus Bolza-Schünemann (2)

Wachstumschancen im Digital- und Verpackungsdruck

Nach der Umstrukturierung setzt der Vorstand den Fokus verstärkt auf die Generierung von Wachstum. Gute Chancen dafür sieht man in den Wachstumsmärkten Digital- und Verpackungsdruck. Bereits heute entfallen im Konzern rund 70 % des Neumaschinengeschäfts auf Verpackungsbetriebe. Um die 20 % des Umsatzes erzielt die Gruppe im Banknotendruck und nur noch 10 % in mediennahen Bereichen wie dem Bücher-, Magazin- und Zeitungsdruck.  

Im Kartonagen-, Blech- und Glaskörper-Direktdruck ist der Druckmaschinenbauer mit seinen Geschäftseinheiten KBA-Sheetfed, KBA-MetalPrint und KBA-Kammann international führend. Ausbaufähig ist die Position im flexiblen Verpackungsdruck und in der industriellen Kennzeichnungstechnik. Diese Märkte werden von KBA-Flexotecnica und KBA-Metronic bearbeitet. Für Wellpappen-Verpackungen baut KBA-Digital & Web in Würzburg im Auftrag des Partners HP Inc. die derzeit weltgrößte Inkjet-Rotation mit 2,8 m Papierbahnbreite. 

Ein weiteres Beispiel für zukunftsträchtige Anwendungsfelder ist der digitale Dekordruck, den KBA mit bis zu 2,25 m breiten Inkjet-Anlagen bedient. 

Neuer Aufsichtsrat

Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel, ehemaliger Dekan des Lehrstuhls für Maschinendynamik an der Technischen Universität Darmstadt und erfolgreicher Unternehmer, schied als Vertreter der Anteilseigner aufgrund Erreichung der Altersgrenze nach 29 Jahren aus dem Aufsichtsrat aus. Als seinen Nachfolger wählte die Aktionärsversammlung Dr. Andreas Pleßke in das Kontrollgremium. Dr. Pleßke hat als Chief Restructuring Officer (CRO) im Vorstand der Muttergesellschaft von Mai 2014 bis zu seinem planmäßigen Ausscheiden Ende April 2016 die erfolgreiche Umsetzung des Restrukturierungsprogramms Fit@All maßgeblich begleitet und mit großem Geschick zum Erfolg geführt. Matthias Hatschek, Unternehmer aus St. Martin in Österreich, der dem Aufsichtsrat als Aktionärsvertreter seit 2006 angehört, wurde für weitere fünf Jahre in das Gremium gewählt.  

Die sechs Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat wurden im April 2016 von der Belegschaft neu gewählt. Mit jeweils zwei weiblichen von je sechs Aufsichtsratsmitgliedern auf der Kapital- und Arbeitnehmerseite erfüllt der in Teilen neu gebildete Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG die nach dem Gesetz geforderte Frauenquote von 30 %. 

Die Aktionäre stimmten allen zur Abstimmung anstehenden Tagesordnungspunkten mit Ausnahme der Schaffung neuen genehmigten Kapitals mit großer Mehrheit zu.            

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